Hier eine kleine Rezension zu dem Buch „Warm-Up-Arrangements (Juan M. V. Garcia)“

Vorstellung des Buchs durch den Author

Zuerst mal ein Video, in dem Juan M. V. Garcia das Buch selbst vorstellt:

Ein Video dazu gibt es unter folgendem Link auf YouTube:
https://www.youtube.com/embed/eju_APYMXX8

Die Eckdaten

Titel: Warm-Up-Arrangements
Verlag: Edition Ferrimontana
ISBN: 978-3-944925-04-2
Preis: 44,95
Bestellmöglichkeit: www.musikalspezial.de

Mein Eindruck / meine Erfahrungen

Ich habe das Buch jetzt schon eine Weile im Einsatz und möchte meine Erfahrungen hier zusammen fassen.

Material / Verarbeitung

  • Vorder- und Rückseite des Buchs sind aus einem sehr stabilen Karton.
  • Die Seiten sowie die einzelnen „Übeblätter“ im Buch sind aus einem recht stabilen Papier.
  • Die „Zwischenschienen“ aus Pappe halten die einzelnen Übeblätter an Ort und Stelle, wenn man das Buch mal auf einem Notenständer abstellen möchte. Lediglich beim Zuklappen des Buchs erfordert es etwas Geschick, diese Zwischenschienen an die richtige Position zu bekommen. Hier ist es mir schon passiert, das die Schienen dann umgeknickt sind. Wenn man jedoch nicht mit roher Gewalt zuklappt, gibt es auch keine großen Schäden.
  • Das Gummiband kann gut als Lesezeichen verwendet werden.

Handling

  • Das Buch ist nicht größer als so manche Chormappe und passt gut auf einen Notenständer. Dieser sollte jedoch nicht zu wackelig sein, da das Buch schon sein Gewicht hat.
  • Die Schriftgröße im Buch ist angenehm groß gewählt. So kann man auch aus etwas Entfernung (wenn es z. B. auf einem Tisch liegt) gut den Text erkennen.
  • Durch das Gummiband als Lesezeichen hat man recht schnell die vorher ausgesuchten Übungen aufgeklappt.
  • Das Zuklappen ist etwas aufwendiger (wie oben schon angedeutet). Jedoch darf man nicht aus dem Auge verlieren, wie das Buch konzeptionell aufgebaut ist. Das zu realisieren war nicht ganz einfach. Man muss also jeden Übeblock einzeln zudecken und kann dann das Buch zuklappen.
  • Das Buch kann um eigene Übungen ergänzt werden.
  • Die Strukturierung des Warm-Ups in 3 Phasen (was ich gerne „Einstimmen auf die Chorprobe“ statt „Einsingen“ nenne) hatte ich vor dem Erwerb des Buchs auch schon, somit musste ich mich da nicht umgewöhnen ;-). Hier wird gekonnt auf die einzelnen Aspekte, die zum (Chor)-Singen nötig sind, eingegangen. „Körper und Geist„: Die SängerInnen kommen von der Arbeit oder woher auch immer und haben den Kopf voller Gedanken. Hier heißt es also „ablenken“ und den Tag hinter sich lassen. „Stimme„: Nach dem Körper und Geist ist es dann an der Zeit die Stimme „aufzuwärmen“. In der dritten Phase (Fitness) geht es dann um die einzelnen Muskelgruppen, die trainiert werden. Diese haben dann Auswirkungen auf Rhythmus, Groove, Dynamik, Improvisation uvm..
  • Ich war am Anfang etwas irritiert von den Papierblöcken in den einzelnen Phasen. „Körper und Geist“ besteht z.B. aus 3 Papierblöcken. Block 1 hat alle Übungen (1, 2, 3), Block 2 hat ebenfalls alle Übungen (2, 3, 1) und Block 3 hat die Übungen 3, 1, 2. Wozu war das gut?!? Kurz drüber nachgedacht und siehe da: So kann man innerhalb der Phasen die jeweiligen Übungen in einer anderen Reihenfolge durchführen. Dadurch hat man also noch mehr Variationsmöglichkeiten. Wenn man genau hinschaut, dann steht das Vorgehen auch auf der ersten Seite der Blöcke. Wer lesen kann ist hier klar im Vorteil :D.

Inhalt

  • Einige Übungen erfordern einen ausreichend großen Proberaum (hängt natürlich von der Größe des Chors ab). In meinen Chören kann ich also mehrere Übungen leider nicht durchführen, da mir einfach der Platz fehlt.
  • Die Übungen (für die Stimme) sind teilweise schon recht Anspruchsvoll. Hier ist also, je nach Fähigkeiten des Chors, Geduld angesagt. Man könnte zwar jetzt sagen „Übungen bei denen man länger braucht zum Einsingen bringen nichts“, jedoch hat der Aufwand, den man betreibt, meiner Meinung nach mehrere positive Wirkungen. Die SängerInnen sind nicht so gestresst, wenn es mal nicht auf Anhieb klappt (Stichwort: Geduld ;-)) und die Freude ist groß, wenn es dann klappt und man diese tollen Sounds produziert hat. So baut man sich nach und nach dann ein Repertoire mit Übungen auf.
  • Es gibt z.B. eine Übung, bei der ein/e Chorsänger/in alleine singt (Ton weitergeben). Das kann für manche etwas ungewohnt sein und viel Mut erfordern, da man sich ja nicht hinter einem Chor verstecken kann. Ich habe z.B. von einem Chorleiter gehört der gesagt hat „Das würde ich mit meinem Chor nie machen“. Hier sage ich nur: Geduld und ein gesundes Vertrauensverhältnis in der Chorarbeit, dann klappt das auch ;-).
  • Das Buch ist zwar für Pop/Jazz-Chöre „ausgelegt“, ich finde jedoch andere Chöre können auch von diesem Buch profitieren. Also nicht vom Titel abhalten lassen.
  • Ich habe noch nicht alle Übungen ausprobiert (dafür sind es einfach jede Menge), daher kann ich noch kein umfassendes Feedback zu den Übungen geben. Die Übungen, die ich schon in meinen Chören gemacht habe waren auf jeden Fall eine Bereicherung und regen zu Überlegungen an, wie man diese Übungen noch verfeinern oder verändern kann. Je nachdem, was man halt gerade benötigt für die Literatur. Es muss bei „Körper und Geist“ auch nicht immer DIE mega Bewegungen geben (z.B. die Übung „Ja, Nein, Vielleicht“). Hier werden nur ganz kleine Bewegungen ausgeführt, aber die hatten einen so super Effekt.

Fazit

Ja, es gibt Punkte, die vielleicht nicht so ideal sind, jedoch überwiegen meiner Meinung nach die positiven Punkte. Für Pop/Jazz-Chorleiter ist es auf jeden Fall sehr zu empfehlen, für andere Chorleiter kann es mindestens eine Bereicherung sein. Im Kirchenchor singt man halt weniger Jazz-Harmonien. Aber vielleicht ist das auch mal eine interessante Abwechslung ;-). Zugegeben, der Preis hat es schon in sich, aber wenn man berücksichtigt was man dafür alles bekommt ist er ok.

 

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